Donnerstag, 10. April 2008

Assassin's Creed - Erste Eindrücke

Kaum war der erste Trailer für Assassin's Creed veröffentlicht, war ich bereits angefixt.
Da sitzt er, der skrupelloseste Mensch der Welt, ein Meuchelmörder, auf einem 10 cm breiten Holzbalken 80m über der Stadt und nimmt seine Umgebung in sich auf. Blauer Himmel drum herum und so viel HDR, dass es nicht nur in den Augen sondern scheinbar schon in den Ohren schmerzt- und die Musik! Diese eindringliche, Piepstimme mit dem sakralen Tembre - das war schon brilliant gewählt. Egal.
Nachdem ich die nachfolgenden Trailer gesehen habe war ich bereits überzeugt, dass ich das Spiel einfach haben muss. Mir war nach kurzer Recherche bereits klar, dass es sich um ein Konsolenspiel handelte, doch da fett UBISOFT drauf stand wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit war bis ich dieses Spiel auch für meinen PC erwerben konnte. Ich sollte Recht behalten, denn gestern war endlich Release für den PC.

Heute also, live und direkt, nur für euch, meine ersten Eindrücke von Assassin's Creed:

Kaum dass man die Installation endlich hinter sich gebracht hat und erwartungsvoll das Desktopicon doppelt klickt, bekommt man den ersten und einzigen Ladebalken angezeigt, der zu diesem Zeitpunkt allerdings, durch sein futuristischen Design, irgendwie mistrauisch macht. Schon bei der Installation war mir, im nebulösen Grau des Hintergrunds, etwas aufgefallen, was ich bei einem Spiel, das im mittelalterlichen Orient um die erste Jahrtausenwende angesiedelt
ist, nicht erwartet hätte: Molekülketten und Wasserstoffbrücken. ...Genau so hab ich auch geguckt! (Für nähere Informationen hierzu empfehle ich folgende Literatur. Nicht die beste Bettlektüre, dafür aber sehr informativ)

Nach Ubisoft's Publisherlogo, dem ihr übrigens nicht entgehen könnt, serviert euch das Intro ein nettes Potpourri aus den Trailern, die ihr sowieso schon kennt. Im äußert puristischen (aber immer noch futuristischen) Menü noch schnell ein neues Profil erstellt, und los gehts. Eine absolut überbelichtete Sequenz wird nun für ca 2 Minuten eure Augen matern und aus dem Off hört ihr zwei Stimmen, die diskutieren, ob sie euch "da drin" lassen wollen oder nicht. Um euer Leben zu verschonen dürft Ihr dann doch "da" raus und schaut erst mal wie ein Auto, als der Protagonist in Jeans und Swaetshirt auf einer altarähnlichen Apparatur in einem klimatsierten und hochtechnisierten Penthouse aufwacht. Ihr werdet dort zu wissenschaftlichen Forschungszwecken gefangen gehalten und müsst nun ein um's andere mal in diese Apparatur, genannt Animus um eure "genetische Erinnerung" auslesen und erleben zu können. Matrix Re-Reloaded praktisch.
Was das nun wieder soll weiß ich noch nicht, denn meiner Meinung nach ist der mittelalterliche Plot genug um ein unterhaltsames Spiel aufzuziehen. Vielleicht hat man dieses Setup auch gewält, damit sich Ubisoft nicht den Vorwürfen stellen muss, die man den ersten Hitman Spielen gemacht hat. Da wurde ernsthaft in Computerspielfachprintmedien auf eine Bewertung des Gameplays verzichtet! "Aus ethisch-moralischen Gründen"... Jammerlappen! Aber Spaß hat es gemacht - Hitman meine ich.
Zurück zu Assassin's Creed.
In kurzen Szenerien wird man im Tutorial langsam an die Steuerung herangeführt. Da Assassin's Creed, wie gesagt, die Adaption eines Konsolenspiels ist, gestaltet sich die Steuerung
erwartingsgemäß etwas unpräzise und stellenweise, wenn auch nicht häufig, als absolut unzureichend. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass man nach der ersten ernsthaften Mission gelernt hat damit umzugehen, bzw. mit den Mängeln zu leben.
Gleich zu Beginn des eigentlichen (mittelalterlichen Plots) verpatzt man den Auftrag ein wertvolles Artefakt für die Gilde der Assassinen zu bergen. Keine Chance da dran zu rütteln, es sind fast alles nur Sequenzen in denen man zum Zusehen verdammt ist. Überhaupt schaut man viel zu in diesem Spiel. Keine einzige Konversation bzw. Sequenz lässt sich abbrechen, noch lassen sich Dialogzeilen skippen. Während die Sequenz läuft seid ihr hilflos dem teilweise nicht enden wollenden Redeflüssen ausgeliefert. Äußerst perfide: Ihr habt die Möglichkeit euch, während dieser Sequenzen, auf etwa 3 QUadratmetern frei zu bewegen, dann aber kommen die unsichtbaren Wände. Wer in Threepwood's Namen hat sich das denn ausgedacht?
Naja, ich will ja nicht zu viel meckern... Wenn man endlich die ganze Einlitung überstanden hat darf man endlich, genau so, wie es in den Trailern angepriesen wurde, auf die Kacke hauen.
Das Design der Welt, der Gebäude und Städte lässt den Spieler wirklich JEDEN erdenklichen Weg einschlagen. Praktisch jede Hauswand kann erklommen, jedes Dach besucht, jeder Mauervorsprung als Sprungbrett beutzt werden. Ihr könnt euch von 100m hohen Klippen stürzen, und sofern unten ein Strohhaufen liegt werdet ihr auch das ohne Verletzungsrisiko überstehen.
Die Grafik ist, bis auf wenige Momente, wenn das Sonnenlicht gerade ungünstig einfällt, ein Augenschmaus. Einzig: Man sollte eine gute bis sehr gute Prozessorleistung mitbringen, sonnst kommt der Rechner nicht mehr nach, wenn viele Passanten in der Näheren Umgebung befinden. Wenn die Masse dann in Panik gerät - z.B. Wenn man sich von einem Dach auf einen Tempelritter stürtzt und ihm seine Klinge in den Hals rammt, sodass Blutfontänen vorbeifliegende Vögel an die Häuserwende donnern - dann muss der Rechner schon ordentlich rödeln um mitzuhalten.
Alles in Allem macht das Spiel aber einen unterhaltsamen Eindruck auf mich. Das Bewegen in der Spielwelt macht Spaß, was nicht zuletzt an den Pferden liegt. Reiten und Baseclimbing/diving machen gut 50 % meines Spielspasses aus. Bisher zumindest.
Auf einen ausführlichen Testbericht könnt Ihr getrost noch eine Weile warten. Zur Zeit habe ich leider nicht sehr viel Zeit für diese Art von Zeitvertreib. Obwohl mich Assassin's Creed ganz gut angefüttert hat.






Grobe Schätzwerte:

Handling: 69 %
Grafik: 85 %
AI: 60 %
Unterhaltung: 87%


Offizielle Seite





Systemvorraussetzungen:

Unterstütztes Betriebssystem: Windows® XP/Windows Vista®
Prozessor: Dual Core Prozessor 2.6 GHz Intel® Pentium® D oder AMD Athlon™ 64 X2 3800+ (Intel Core® 2 Duo 2.2 GHz oder AMD Athlon 64 X2 4400+)
RAM: 1 GB Windows Xp / 2 GB Windows Vista
Grafikkarte: 256 MB DirectX® 10.0–fähige Videokarte oder DirectX 9.0–fähige Karte mit Shader Model 3.0 oder höher
Soundkarte: DirectX 9.0 oder 10.0–fähige Soundkarte (5.1 Soundkarte empfohlen)
DirectX Version: DirectX 9.0 oder 10.0 (auf der Disc enthalten)
DVD-ROM: DVD-ROM Dual-Layer Laufwerk
Freier Festplattenspeicher: 8 GB
Unterstützte Geräte Tastatur, Maus, optionaler Controller (Xbox 360® Controller for Windows re)

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